Jackie (Elfi Eschke), verträumt, konservativ, liebenswert, erfährt aus heiterem Himmel, dass ihr Mann, Ludwig (Michael Niavarani), sich für eine Jüngere entschieden hat. die auch bereits schwanger ist. Jackie verliert anfangs den Boden unter den Füßen. Doch dann schlägt sie zurück: originell, frech, zärtlich und dabei kreuzt Peter (Heio von Stetten) mehrmals und immer öfter ihren Weg…
Techn. Kurzinfo
TV-MOVIE * Komödie * Österreich-Deutschland * Beta Digital (gedreht auf Super16mm) * 16:9 * Farbe * StereoSR * 90 min
Produktion
Eine Koproduktion von ORF und MDR. Unterstützt durch Land Salzburg und Stadt Salzburg. Hergestellt durch die Star*Film GmbH. © ORF/MDR 2005
Jackie, verträumt, konservativ, liebenswert, erfährt wie aus heiterem Himmel, dass ihr Mann, Ludwig, sich für eine Jüngere entschieden hat: Isabella heißt sie und sie erwartet ein Kind von ihm. Jackie verliert den Boden unter den Füßen, eine Welt bricht für sie zusammen. Sie war zwar nicht besonders glücklich - aber irgendwie zufrieden - und jetzt das. Ihr Selbstwertgefühl ist auf einen Schlag vernichtet.
Ihre Tochter und Freundin Maria, versucht Jackie zu beruhigen aber in Jackie reifen trotzig zwei fixe Ideen: Jung will sie werden – und zwar mit allen heute zur Verfügung stehenden Mitteln - und sie will wieder einen Mann und der muss jünger sein als sie – viel jünger! So begibt sie sich auf die Suche nach dieser neuen Partnerschaft und auch nach sich selbst.
Peter, ein jung gebliebener, gebildeter Romantiker, hat die Nase voll von „Jungem Gemüse“ wie er sagt. Er mag weder Fastfood noch Cola, sucht jemanden für seine Seele, für seinen Intellekt und sein Kunstverständnis. Unterhaltung hat für ihn Niveau und Tiefgang, alles andere ist sinnloser Zeitvertreib. Er gibt Kontaktanzeigen auf und zwar unter dem Decknamen RASKOLNIKOW. Diejenigen, die sich auf das Inserat melden, entsprechen zwar großteils dem Alter, das er sucht - aber der Rest ist am ehesten als Flop zu bezeichnen.
Auch Jackie hat das Inserat entdeckt - wieder aus den Augen verloren – und wieder entdeckt. Der Name „RASKOLNIKOW“ hat es ihr angetan - sie mag Dostojewski. Außerdem war Raskolnikow ein Mörder. Wer sich also so nennt, muss etwas damit bezwecken - und sicher ist er gebildet, denn wer kennt schon Raskolnikow? Bei ihrem Mann in der Wohnung hält Jackie es nicht mehr aus - obwohl diesem inzwischen seine schwangere Geliebte abhanden gekommen ist und er daher wieder heftig um Jackie wirbt. Jackie zieht zu ihrer Tochter, Maria, gießt dort Blumen und füttert Ihren sprechenden Vogel, denn Maria fliegt mit ihrem Freund, Adam, in den Süden und will sich bräunen lassen.
Damit ist folgender Zustand eingetreten: Jackie, die einen Mann wie Peter (Raskolnikow) sucht, kennt Peter nicht. Aber Tochter Maria kennt ihn, denn er ist der Freund und Arbeitskollege ihres Freundes. Und vor der Abreise in den Urlaub war geplant, dass Peter sich um Marias Blumen und Vogel kümmert - aber nun ist Jackie in Marias Wohnung und auch Peter hat einen Schlüssel, weiß aber nicht, dass diejenige, die vielleicht genau das ist was er sucht, in dieser Wohnung wohnt - zu der er den Schlüssel hat.
So werden die Vögel von beiden gefüttert - beide gießen die Blumen (nur nie zur selben Zeit) - und Peter wundert sich stets, dass die Vögel (Jackie hat einen zweiten dazu gekauft damit der andere nicht so einsam ist wie sie) nichts fressen - der Napf ist immer voll.
Wir lernen beide, Jackie und Peter, immer besser kennen und es wird immer klarer, dass sie füreinander geschaffen sind. Sie begegnen sich zwar ab und an, bevor es aber zur Kontaktaufnahme kommen kann verlieren sie sich wieder aus den Augen.
Jackie braucht Geld, sie will sich dem Messer eines Schönheitschirurgen ausliefern (Peter übrigens hasst Silikon und alles was damit zusammen hängt), also vermietet sie ihre Wohnungshälfte und zwar an Peters Bruder, welcher nach einem Streit mit Peter den Platz tauscht – Also zieht jetzt Peter in Jackies Wohnungshälfte bei dem Mann den sie verlassen hat und der immer heftiger um Jackie wirbt. Das heißt der potentielle Geliebte Jackies, Peter und deren Ex-Ehemann, Ludwig, leben jetzt zusammen.
Nun – endlich - antwortet Jackie auf das „Raskolnikow Inserat“ und sie verabreden und begegnen sich. Schnell springt der Funke über. Doch Jackie misstraut ihren Gefühlen und auch dem dem sie sie entgegen bringt. Sie will keine neuerliche Niederlage riskieren und will ein näheres Zusammenkommen dem Schicksal oder Zufall überlassen. Zudem hat Jackie inzwischen gelernt sich auch alleine wohl zu fühlen, sie hat als Radiomoderatorin (als Vertreterin ihrer Tochter) unerwartet schnell Karriere gemacht. Ist nun jemand - man kennt sie. Ihr Selbstwertgefühl ist so gut wie wiederhergestellt - beruflich wenigstens und auch für Männer ist sie wieder interessant – und zwar so wie sie aussieht - was entsprechende „Angebote“ belegen.
Nach zwanzig Jahren Ehe plötzlich alleine und in Ruhe leben zu können, ein gutes Buch genießen, schöne Musik, gutes Essen, Rotwein… das ist etwas was sie nie kennen gelernt aber plötzlich sehr zu schätzen weiß.
Und da ist noch etwas: Jackies Tochter, Maria, scheint an Peter Gefallen gefunden zu haben - und Adam, Marias Freund, an Jackie... Jackie fragt sich: Hätte sie – wenn’s drauf ankäme – eine Chance bei Peter in Konkurrenz zu Ihrer jungen, hübschen Tochter?
Jackie hat sich eine Wohnung geleistet und umgebaut, sie zieht ein. Zum ersten Mal hat sie ihr eigenes, ganz persönliches Reich. Auf den Schönheitschirurgen pfeift sie - sie hat ihr Selbstwertgefühl wiederentdeckt – also soll die Natur jetzt schalten und walten wie es ihr beliebt. Man ist eben so alt wie man ist - oder besser gesagt - wie man sich fühlt. Und Jackie fühlt sich gut, jung, frisch und zufrieden - auch mit sich allein.
Der emotionale Knoten zwischen Tochter Maria, deren Freund Adam, Peter und Jackie entwirrt sich… und Peter möchte zu Jackie in deren so liebevoll eingerichtetes Domizil ziehen und ihre endlich gewonnene Ruhe und Zufriedenheit stören…